Gesunde Fette helfen - Ran an das Fett
Das ist jetzt vielleicht eine große Überraschung für dich, aber es ist eindeutig erwiesen: Fette sind gesund, vorausgesetzt die „richtigen“ Fette werden Teil von deinem Ernährungsplan. Die Autorin dieses Buches, Dr.med. Anne Fleck, war anfangs wohl ebenso neugierig geworden, wie du gerade. Ihr Schlüsselerlebnis zum Thema Fett hatte sie anlässlich eines Filmes (Lorenzos Öl), in dem ein kleiner Junge mithilfe einer speziellen Fettmischung von einer tödlichen Krankheit geheilt wurde. Das war für die Internistin und Rheumatologin mit Praxis in Hamburg natürlich im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen. Sie begann, sich intensiv mit Fetten zu befassen und blickt mittlerweile auf eine über 20-jährige Erfolgsgeschichte in Sachen Ernährungsberatung und Präventionsmedizin.
Fakt ist: Richtig eingesetzt kann Fett ungeahnte Kräfte im menschlichen Körper freisetzen. Hier erfährst du, wie du gute von bösen Fetten unterscheiden kannst und wie du gesunde Fette auch ohne Diät in deinen Ernährungsplan integrieren kannst. Weiters erfährst du Spannendes zur heilsamen Wirkung von Fett gegen Depressionen und negativen Stress. Neue Fakten zur Cholesterin-Lüge stehen ebenso auf der Agenda, wie der Etikettenschwindel bei Ölen. Gesunde Ernährung ist leicht umzusetzen.
Fett macht nicht krank - Chronologie eines Irrtums
Die große Fett-Angst wurde in den 1950er Jahren geschürt, nachdem ein amerikanischer Biologe eine Ein-Tages-Studie mit 30 Testpersonen durchgeführt hatte. Er hatte beobachtet, dass Menschen, die nach dem Krieg in noch einfacheren Verhältnissen lebten als davor, viel seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten, als US-Bürger. Er führte das darauf zurück, dass diese Menschen kaum Fleisch oder Eier aßen. Daraus leitete er seine Hypothese ab, die besagte, dass gesättigte Fettsäuren und Cholesterin extrem schädlich für Herz und Kreislauf wären. Was er allerdings übersah war, dass - im Unterschied zu den Amerikanern - diese Menschen auch kaum Kohlenhydrate und Zucker zu sich nahmen.
So entstand ein folgenschwerer Irrtum, der in den Folgejahren erwirkte, dass die amerikanische Bevölkerung, trotz fettarmer Ernährung und getreidereicher Mahlzeiten, massiv an Gewicht zulegte.
Zucker und ungesunde Kohlenhydrate sind die eigentlichen Übeltäter
Wer fetttriefende Burger als Feindbild für seine Gesundheit erkannt hat, liegt richtig. Weitere Übeltäter lauern im Brötchen, das mit viel Zucker und künstlichen Zusatzstoffen angereichert ist, ohne dass dies überhaupt wahrgenommen wird. Für den Körper bedeutet das, seine Insulinproduktion drastisch anheben zu müssen und die Fettzellen dazu anzuregen, noch mehr Fett zu speichern. Die Kombination mit Kohlenhydraten führt dazu, dass der Stoffwechsel verlangsamt und entzündliche Prozesse im Körper begünstigt werden. Die Heißhungerattacken, die dich schon bald nach dem Verzehr heimsuchen, führen meist dazu, dass du noch mehr schädliche Zucker-Kohlenhydrat-Kombinationen in dich hineinstopfst und so den Teufelskreis nicht abreißen lässt.
Keine Angst vor Cholesterin
Auch Cholesterin ist zu einem Reizwort geworden. Ein erhöhter Cholesterinspiegel galt lange Zeit als Auslöser für Herz-Kreislauferkrankungen, bis man herausfand, dass nur einzelne Werte maßgeblich waren. Cholesterin an sich ist Bestandteil unserer Zellen und erfüllt eine wesentliche Schutzfunktion der Zellmembran. In einer Langzeitstudie untersuchte man die Reaktionen der Teilnehmenden auf eine drastische Senkung der Cholesterinwerte. Sterblichkeit und Herz-Kreislauferkrankungen stiegen an. Dennoch wollte davon in den 80er Jahren niemand etwas hören, denn das Feindbild Cholesterin hatte sich im Zuge der Jagd auf böse Fette bereits bestens etabliert. Also bitte keine Panik. Solltest du dennoch Angst vor zu hohen Cholesterinwerten haben, dann nimm einfach ballaststoffreiche Nahrung zu dir: Grünes Blattgemüse, Äpfel & Co versorgen dich nämlich nicht nur mit Vitaminen, sondern auch mit Ballaststoffen und die sind perfekt für den Darm.
Gesättigte Fette können das Leben verlängern
Überrascht? Wussten wir doch bisher, dass Hüftgold und Wohlstandswampen eindeutig dem Fett und genau genommen den Gesättigten Fettsäuren zuzuschreiben sind. Aber auch hier schwirren Mythen umher, die verunsichern und falsch informieren. Zu den Fakten: Gesättigte Fettsäuren erkennt man daran, dass sie gekühlt eine feste Konsistenz aufweisen und sich durch Erhitzen verflüssigen. Butter, Schmalz oder Kokosfett sind Beispiele dafür. Für sich allein genommen sind sie sogar ausgesprochene Energielieferanten und wirken sich positiv auf Bauchspeicheldrüse, Leber oder Lunge aus. Lediglich die Kombination mit Kohlenhydraten ist gar nicht gut.
Antidepressivum und Stressbremse - Fett kann´s
Es wird immer erstaunlicher, nicht? Fette als Antidepressiva und Omega-3-Fettsäuren als Stressvermeider hatten wir so bisher noch nicht am Radar. Dass negativer Stress schlimmer ist als Rauchen, hat sich bereits herumgesprochen. Wer unter ständiger Überforderung leidet, kippt schnell in Depressionen und Angstzustände. Doch inwiefern können Fette schützen? Hier kommt die wertvolle ungesättigte Fettsäure Omega-3 ins Spiel. Wissenschaftler erkannten den Zusammenhang zwischen diesem Baustein und guter psychischer Verfassung. Wenn du also in deinen Speiseplan Köstlichkeiten wie Leinöl, Hanföl, Walnüsse, Avocados oder fettreichem Fisch integrierst, lebst du nicht nur gesünder, sondern auch lustiger.
Der schleichende Tod in Junkfood
Klingt jetzt ein wenig dramatisch, findest du? Doch so gut beworben und schöngeredet Pizza, Burger und Pommes auch sein mögen, sie sind die Transfettbomben dieser Welt. Die Kombination schlechter Fette und industrialisierter Herstellungsverfahren gibt dem Körper den Rest. Denn neben diversen Süchtigmachern, wie Zucker und Geschmacksverstärkern, kommen sie mit jeder Menge Kohlenhydraten extrem nährstoffarm daher. Schädliche Transfette, die in Junkfood ihren großen Auftritt haben, führen zu Arterienverkalkung, fördern entzündliche Prozesse und Insulinresistenz und hindern Omega-3-Fettsäuren bei der Arbeit. Und nun halt dich fest: Studien haben belegt, dass Menschen, die sich großteils von Transfetten und Junkfood ernähren, einem achtmal größeren Suizidrisiko ausgesetzt sind.
Anti-Aging-Faktor Fett
Es wird immer erstaunlicher: Gesunde Fette schützen auch unsere Zellen vor dem Alterungsprozess. Altern bedeutet im Grunde nichts anderes, als dass sich Zellen schlecht regenerieren und schließlich absterben. Verantwortlich dafür ist die Reduktion der Telomere, jener „Schutzkappen“ der Chromosomen unserer DNA, die sich bei jeder Zellteilung verkürzen. Doch wie langsam oder schnell dieser Prozess stattfindet, hängt von Fetten ab. Auch hier erweist sich Omega-3 als Retter, denn wer es regelmäßig und ausreichend zu sich nimmt, verlangsamt die Verkürzung der Telomere und somit den Fortschritt der Zellalterung. Wer auch noch ausreichend Bewegung macht, die Sonne genießt und Stress durch Waldspaziergänge reduziert, hat sich selbst etwas enorm Gutes getan.
Achtung Etikettenschwindel
Du hast dich auf die Suche nach guten pflanzlichen Ölen gemacht und stehst nun verwirrt vor dem Supermarktregal. Vor allem Olivenöl, dessen heilsame Wirkung in den letzten Jahren bekannt geworden ist, gibt es in allen Preisklassen. Doch Vorsicht, hier verstecken sich mindere Produkte hinter schwammigen Marketing-Begriffen. Wenn du also alle Vorteile von hochwertigen Pflanzenölen genießen möchtest, dann lies das Etikett genau. Um sicherzustellen, dass du beste Qualität kaufst, wähle Olivenöl, das „nativ“ oder „extra nativ“, „mechanisch verarbeitet“ und „kaltgepresst“ ist. Es eignet sich zum Braten, allerdings sollte es nicht zu hoch erhitzt werden. Übrigens ist Olivenöl, seit dem Olivenölskandal 1988, das einzige Öl, das durch eine EU-Verordnung Qualitätsschutz genießt.
Gesunde Ernährung zusammengefasst
Fett ist nicht gleich Fett - und macht nicht fett, solange es sich um gesundes Fett handelt. Gesund Abnehmen kannst du mit Omega 3 Fettsäuren. Ungesund sind Transfette, die in Fertiggerichten und anderen Junkfoods zu finden sind. Dazu kommen Zucker und schlechte Kohlenhydrate, die dieses schädliche Industriefutter abrunden. Dich machen sie auch rund. Solltest du schnell abnehmen wollen, verzichte als erstes auf Junkfood und Süßigkeiten. Greife zu gehaltvollen Pflanzenölen in dunklen Flaschen. Willst du Öl zum Braten verwenden, nimm hochwertiges Olivenöl. Für Salate & Co greife zu Hanf- oder Leinöl. Deinen Smoothie bereichern geschrotete Chia-, Lein- oder Hanfsamen. Wenn du es genau wissen willst, dann besuche eine Ernährungsberatung und lies unbedingt das Buch von Dr. Anne Fleck.
Weitere Tipps und kluge Ratschläge für gesunde Ernährung findest du im Buch Ran an das Fett von Dr. med Anne Fleck
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Es ist auch als Hörbuch Audio-CD verfügbar.