Tipps für Allesesser und Veganer für ein entspanntes Miteinander
Wenn sich heutzutage eine Gruppe von zehn Leuten trifft, dann ist es wahrscheinlich so, dass fünf verschiedene Ernährungsphilosophien aufeinander prallen. Die einen ernähren sich nach dem Low-Carb-Prinzip, andere verfolgen eine Carnivore Diät, wieder andere verzichten strikt auf Zucker, manche sind Vegetarier, manche sind vegan und andere wieder kümmern sich überhaupt nicht um ihre Ernährung und finden Fast-Food, Pizza, Burger und Co einfach toll. Das ist auch gut so, denn es unterstreicht nur die Vielfalt der Menschen.
In den letzten Jahren hat sich jedoch der Veganismus um ein Vielfaches gesteigert. Dafür haben diese Menschen die unterschiedlichsten Gründe. Viele starten mit dem veganem Lebensstil, weil sie Mitleid mit den Tieren haben und die Ausbeutung dieser Lebewesen nicht mehr unterstützen wollen. Andere finden auch durch Yoga, Buddhismus und Spiritualität zum Veganismus, denn gerade in dieser Szene ist der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte absolut angesagt. Andere wieder haben sich aus gesundheitlichen Gründen dafür entschieden und gerade Filme wie "Gamechanger" oder "Forks over knifes" haben diesen Trend für eine gesunde Ernährung noch zusätzlich angekurbelt.
Was denken Allesesser, warum sich jemand für Veganismus entschieden hat
Viele Allesesser, vor allem die der jungen Generation denken, dass vegane Ernährung ein Modetrend ist. Häufig wird Menschen, die auf Fleisch und tierische Produkte verzichten vorgeworfen, sie wollen sich mit ihrer neuen, veganen Ernährung in den Vordergrund drängen.
Manche denken auch, dass sich vegane Menschen einfach nur vor Fleisch ekeln und es einfach nicht angreifen oder zubereiten mögen. Im Großen und Ganzen aber macht man sich weniger Gedanken warum und weshalb. Es kommt jedoch zu Konflikten, wenn die jeweiligen Parteien nicht tolerant sind.
Was Allesesser nicht sagen sollten, um vegane Menschen zu verletzen
"Du isst meinem Essen das Futter weg" mag für Allesesser zwar sehr lustig klingen, wer sich jedoch vegan ernährt, der hört diesen Joke sicher dreimal täglich und ist davon eher genervt.
Auch die vermeintlich gut gemeinten Ratschläge, dass man ohne tierische Produkte zu wenig Eiweiß zu sich nehmen würde, tragen nicht zum besten gegenseitigen Verständnis bei.
Auch die Sorgen dass die vegane Ernährung zu einseitig und nicht ausgewogen genug ist, haben einen langen Bart. Wer sich fleischlos ernährt, der macht sich meist sehr viele Gedanken um eine gesunde Ernährung. Somit ist der Speiseplan bis ins letzte Detail ausgeklügelt und ausgewogen.
Dinge, die man als Veganer lassen sollte um möglichst akzeptiert zu werden
Niemand mag Missionare und Prediger. Wenn du auf Fleisch und tierische Produkte verzichtest, dann ist dies gut und sicher auch gesund. Es ist jedoch deine eigene Entscheidung. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass sich auch andere gesund ernähren.
Du kannst natürlich von deiner gesunden Ernährung erzählen, aber nicht immer und pausenlos. Vegane Menschen neigen dazu, immer wieder bei ihrem Lieblingsthema zu landen. Oft leider auch ohne Zusammenhang und beinahe schon penetrant. Egal ob man sich über den letzten Urlaub in Griechenland unterhält oder um die neueste Mode, immer wieder endet die Unterhaltung bei der veganen Ernährung.
Auch ist es nicht angebracht, wenn du abfällig über Schnitzel, Braten und Co sprichst. Du magst es nicht und musst es auch nicht essen. Es steht dir jedoch nicht zu, deinen Freunden und Bekannten ihr Lieblingsessen madig zu reden. Das gehört sich einfach nicht. Umgekehrt willst du es ja auch nicht.
Die 5 häufigsten Fragen an vegane Menschen
1. Woher bekommst du dein Eiweiß?
Vor allem Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Linsen, Bohnen und Erbsen sind eine tolle Ressource für Eiweiß.
2. Warum isst du Fleischersatz, wenn du doch kein Fleisch magst?
Viele Nicht-Fleischesser verzichten aus gesundheitlichen Gründen oder, weil sie das Tierleid nicht unterstützen wollen, auf Fleisch und tierische Erzeugnisse. Das bedeutet nicht, dass sie den Geschmack von Fleisch nicht ab und an vermissen. Daher ist es doch legitim, einen pflanzlichen Burger oder vegane Wurst von Zeit zu Zeit zu konsumieren.
3. Trinkst du auch keine Milch?
Nein, wer sich für ein veganes Leben entschieden hat, der verzichtet auch auf Milch und sämtliche Milchprodukte wie Käse, Schlagsahne und Butter. Es gibt jedoch tolle Alternativen und egal ob Sojamilch, Kokossahne oder vegane Käsesorten aus Cashewnüssen oder Mandeln sind absolut lecker.
4. Warum isst du keinen Honig?
Da Honig kein veganes Produkt ist, wird es von Menschen, die sich für diesen Lebensstil entschieden haben, auch nicht gegessen. Bienen müssen für die Produktion von Honig sehr hart arbeiten und gerade die Honigindustrie beutet Bienen sehr stark aus. Mit einer veganen Ernährung möchte man generell ein Statement setzen und keine Tiere mehr ausbeuten. Das beschränkt sich nicht nur auf die Fleischindustrie oder die Milchindustrie sondern macht auch bei Eiern und Honig keinen Halt.
5. Ist dein Speiseplan nicht furchtbar langweilig?
Nein, ganz im Gegenteil. Die vegane Ernährung ist bunt und abwechslungsreich. Es gibt so viele Möglichkeiten und egal ob diverse Curries, Reisgerichte oder Nudelgerichte, knackige Salate oder ausgefallene Seitan-Mahlzeiten, mit fleischlosen Produkten lassen sich mindestens genauso viele Gerichte zubereiten, wie mit Fleisch. Gerade mit Seitan, Tofu und Tempeh können alle Speisen zubereitet werden, für die man normalerweise Fleisch benötigt. Fleischlose Ernährung bedeutet auf keinen Fall Verzicht und auch Langeweile kommt in der veganen Küche garantiert nicht auf.
Tipps für Veganer und Allesesser zum gemeinsamen Umgang
Gegenseitige Toleranz und Akzeptanz ist hier der Schlüssel.
ZIEL: Allesessern mehr Sicherheit im Umgang mit Veganern zu vermitteln um angespannte Situationen zu vermeiden. Niemand sollte das Essen des anderen schlecht machen. Geschmäcker sind verschieden, und wenn wir das akzeptieren, dann steht einem reibungslosen Miteinander nichts im Wege.
Genauso wenig wie der Carnivore den Fleischlosen zu einem Steak drängen sollte, darf der vegane Mensch den Allesesser ständig dazu drängen, doch endlich das ach so tolle Seitan Schnitzel zu probieren. Jeder sollte seinen freien Willen und seine eigene Entscheidungsfreiheit behalten dürfen.
Ein absolutes No-go ist es aber, dem anderen etwas unterzumogeln, das nicht seiner Überzeugung entspricht. Es ist nicht lustig, einem Menschen, der kein Fleisch essen will, Fleisch vorzusetzen und zu behaupten, das wäre Fleischersatz.
Wie können angespannte Situationen vermieden werden?
Beim Essen gehen:
Man kann gemeinsam im Internet nach Lokalen suchen, die auch fleischlose Gerichte anbieten. Auch könnte man im Vorfeld bei den Restaurants anrufen und nach Möglichkeiten für fleischlose Gerichte fragen.
Einladen von Veganern zum Essen nach Hause
Wer Freunde einlädt, die sich vegan ernähren, muss sich im Vorfeld etwas genauer mit der Thematik beschäftigen. Doch heutzutage ist dies gar kein Problem mehr. Das Internet ist voll mit schmackhaften, fleischlosen Gerichten, die sich im Handumdrehen nachkochen lassen. Es macht sogar Spaß, einmal den ausgetretenen Pfad zu verlassen und neue Wege außerhalb der Komfortzone zu gehen.
Nur Veganer oder auch Vegetarisch?
Bei Einladungen ist dies eine wichtige Frage. Vegetarisch kochen ist sehr einfach, denn ein leckerer Gemüseauflauf mit Käse überbacken schmeckt auch Allesessern gut. Doch wer den veganen Weg gewählt hat, verzichtet auch auf Milchprodukte. Hier muss ein Kompromiss geschlossen werden. Doch es gibt auch veganen Käse, der herrlich schmilzt und sich zum Überbacken eignet.
Was tun beim Besuch bei der Familie?
Gerade in der Familie sollte man offen über seine Bedürfnisse sprechen können. Sind die Eltern oder Verwandten jedoch so versteift auf ihre fleischhaltigen Mahlzeiten, so nimm dir einfach einen Smoothie oder einen Saft mit. Im Slow Juicer kannst du dir leckere Säfte zaubern und diese in einer Flasche mitnehmen. Die machen auch satt und du sitzt nicht hungrig und siehst den anderen beim Essen zu. Auch kannst du dir bequem einen Schüttelsalat oder ein Sandwich mitnehmen. Vielleicht lässt du auch andere davon probieren und kannst damit begeistern.
Muss fleischlos immer das Thema sein?
Nein absolut nicht, auch wenn es dir sehr am Herzen liegt. So wenig du andauernd wegen deinem veganen Lebensstil aufgezogen werden möchtest, genauso wenig wolle Allesesser ständig darauf hingewiesen werden, wie ungesund ihre Ernährung ist.
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