Wo liegt der Unterschied zwischen einem vertikalem und einem horizontalem Slow Juicer? Welcher ist der richtige für mich?
Wer es mit dem Entsaften von Obst und Gemüse ernst meint, kommt früher oder später an einem Slow Juicer nicht vorbei, weil beim sogenannten "Slow Juicing", also dem langsamen Kaltpressen von Obst & Gemüse, die Vitamine und Nährstoffe besser erhalten bleiben.
Wenn man sich für einen Slow Juicer entschieden hat, ist die nächste Frage, welche Art von Slow Juicer für einen der Richtige ist. Bei elektrischen Entsaftern wird prinzipiell zwischen zwei Bauweisen unterschieden: dem vertikalen Slow Juicer und dem horizontalen Slow Juicer.
Für viele, die frisch gepressten Rohsaft in ihre tägliche Ernährung aufnehmen möchten, fällt die Entscheidung nicht leicht.
Dieser Artikel soll Dir helfen, die für Dich richtige Wahl zu treffen.
Die Frage, ob horizontaler oder vertikaler Slow Juicer besser ist, kann man so nicht beantworten, da die Wahl mit Deinen persönlichen Präferenzen zu tun hat und welche Art von Pressgut Du kaltpressen möchtest.
Horizontale vs Vertikale Pressschnecke
Der Grund, warum Horizontale Slow Juicer horizontal ausgerichtet sind und Vertikale vertikal liegt an der Form der Pressschnecke.
Bei einem horizontalen Slow juicer ist diese eher länglich und ist horizontal angebracht.
Bei einem vertikalen Slow Juicer hingegen ist die Pressschnecke eher rund und ist im Gerät vertikal angebracht.
Sowohl der Vertikale als gleichwohl der Horizontale Slow Juicer sind bestens für leckere, nährstoffreiche Säfte geeignet.
Der wichtigste Unterschied nebst beiden Abwandlungen ist der, dass horizontale Slow Juicer besser mit grünem Blattgemüse, Kräutern und Weizengras pressen. Besonders wenn man faseriges Pressgut hat, wie z.B. Sellerie, kann dieses sich leicht in einer vertikalen Pressschnecke verfangen. Daher empfehlen wir, wenn Du vorhast viel faseriges Gemüse und Grün, wie Sellerie, Mangold, Grünkohl, Fenchel, Kräutern, etc. zu pressen, Dich für einen horizontalen Slow Juicer zu entscheiden, da sich bei der horizontalen Pressschnecke die Fasern nicht so verfangen können.
Bei einer horizontal angebrachten Pressschnecke muss das Pressgut mit einem Stößel andauernd nachgestopft werden – je nach Gerät mit mehr oder weniger hohem Kraftaufwand. Der Saft fließt jetzt unten heraus in einen passenden Auffangbehälter.
Der Trester wird genauso in einem Behälter aufgefangen. Horizontale Entsafter verfügen größtenteils über feinere Presswellen, in dieser Art, dass Du hierdurch faseriges Pressgut wie Weizengras leichter verarbeiten kannst.
Die vertikale Anbringung der Pressschnecke hat den Nutzen, dass Obst und Gemüse wie von allein in die Apparatur eingezogen wird, sobald es im Einfüllaufsatz landet. Beim vertikalen Entsafter ist also klar weniger Kraftaufwand nötig. Wenn Du Mischsäfte herstellen möchtest, kannst Du die Flüssigkeit zum ausgefeilteren Vermischen zu Beginn im Saftbehälter belassen, bevor Du den Saft in Gläser abfüllst. Der Trester wird ebenfalls hier von allein im Behälter aufgefangen.
An den beschriebenen Funktionsweisen lassen sich auf diese Weise gleichermaßen allemal die bevorzugten Anwendungssegmente der beiden Gerätetypen erfassen:
Horizontale Saftpressen eignen sich am positivsten zum Entsaften von Kräutern, Wildpflanzen, Gräsern, Salaten, Kohl und anderem Blattgrün.
Der Grund liegt darin, dass die feineren Presswellen besser mit den Fasern im „Grünzeug“ zurechtkommen.
Vertikale Saftpressen liegen vorne, wenn es um die fixe Herstellung von unvermischten Obst- und Gemüsesäften bzw. von Mischsäften geht – besonders aus weicherem Pressgut. Es entsteht auf simple und fixe Weise ein fertig vermischter Saft aus z.B. Apfel, Karotte, Orange.
An diesen Punkten lässt sich gut erfassen, dass es nicht DEN bestmöglichen Entsafter für sämtliche Fälle und Situationen gibt. Vor allem solltest Du wissen, ob Du verstärkt grüne Säfte mit langfaserigem Pressgut herstellen möchtest oder tendenziell auf Mischsäfte aus Obst und Gemüse Wert legst.
Gleichwohl die Frage, was mit dem Entsafter andernfalls noch zubereitet werden soll wie bspw. Eis, Sorbet, Frozen Jogurt oder Mandelmilch oder ob er hauptsächlich für Säfte allein gedacht ist.
Eigenschaften eines vertikalen Entsafters:
- Größere Pressschnecke und dadurch etwas schnellere Zubereitung
- Größere Einfüllöffnung, dadurch leichteres Befüllen
- Platzsparend in der Küche
- Etwas leichtere Reinigung
- Für alle Arten von Pressgut geeignet
- Kommt bei faserigem Pressgut manchmal an seine Grenze
- Vielfältige Variationen durch die verschiedene Siebe, wie Smoothies, Säfte, Eis/Sorbets, Tofu, Sojamilch
Eigenschaften eines horizontalen Entsafters:
- Pressschnecke etwas kleiner, Zubereitung dauert minimal länger
- Einfüllöffnung etwas schmaler
- Benötigt etwas mehr Platz in der Küche (breiter)
- Reinigung geringfügig aufwändiger (jedoch Modellabhängig)
- Für alle Arten von Pressgut geeignet
- Bestens geeignet für faseriges Blattgrün wie z.B. Sellerie, Weizengras
Reinigung
Es erfordert deutlich mehr Arbeit, einen Entsafter als einen Mixer zu reinigen. Während ein Mixbehälter rasch ausgespült ist, sind beim Slow Juicer mehr Teile zu reinigen. Der Reinigungsaufwand variiert von Gerät zu Gerät. Im Allgemeinen ist es so, dass die Vertikal-Entsafter etwas schneller zu reinigen sind.
Zur einfacheren Reinigung hilft es nach dem Pressvorgang Wasser oben einzufüllen und abwechselnd den Vorwärts- und Rückwärtslauf zu betätigen. Das Wasser dann einfach über den Saftauslass im Vorwärtsgang abfließen lassen.
Motorleistung und Geschwindigkeit
Bei einem Slow Juicer gilt - im Gegensatz zu einem Mixer: Mehr Power ≠ besserer Saft. Bei der Zubereitung von Säften kommt es gleichwohl direkt zu starker Hitzeentwicklung und hiermit können Nährstoffe und elementare Enzyme zerstört werden. Das sollte natürlich vermieden werden. Wichtiger als flotte Zubereitung ist die schonende Zubereitung. Das darf daher ruhig etwas mehr Zeit beanspruchen, um dafür einen qualitativen Saft zu bekommen, der sämtliche wichtigen Bestandteile des Obst/Gemüses enthält. Achtet binnen der Leistung also nicht ausschließlich auf die Wattangabe, stattdessen auf die Anzahl der Umdrehungen pro Minute. Hier gilt ganz klar: Je weniger, je besser!
Umdrehungszahlen um die 60 U/Min wie bei der
NUTRI-PRESS , MINI-PRESS SLIM oder GREEN-PRESS MAX sind sehr gute Werte.
Spitzenreiter ist hier ganz klar die NUTRI-PRESS NO.1, die mit gerade mal 45U/Min extrem schonend presst.
Fazit: Wer die Qual hat, hat die Wahl
Wie Du siehst, es ist nicht einfach, den richtigen Entsafter auszuwählen.
Aber wen Du weißt, ob Du verstärkt grüne Säfte mit langfaserigem Pressgut herstellen möchtest oder eher auf Mischsäfte aus Obst und Gemüse Wert legst, ist die Entscheidung um ein Vielfaches einfacher.
Auch die Frage, was mit dem Entsafter sonst noch zubereitet werden soll, wie zum Beispiel Säfte mit mehr Fruchtfleisch (Smoothies), Eis oder Mandelmilch oder ob er hauptsächlich für reine Säfte gedacht ist, wäre zu klären. So kannst du also anhand deiner Anforderungen, des Budgets, der Qualitätsansprüche und weiterer Faktoren das Ganze schon einmal gut eingrenzen
Natürlich wissen wir nicht, für welches Gerät Du Dich am Ende entscheiden wirst, aber eines wissen wir mit Bestimmtheit: Dass Du vom Geschmack der langsam gepressten Säfte begeistert sein wirst und rasch die gewonnene Vitalität und Energie spüren wirst.
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Falls Du wissen willst, welcher Entsafter eignet sich am besten für Selleriesaft, empfehlen wir Dir unseren Artikel:
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